Ziele

Unsere elf Ziele wurden zusammen mit Natur, Rechts- und Politikwissenschaftler*innen ausgearbeitet und zielen darauf, dass Darmstadt das 1,5°C-Ziel einhalten kann. Hier haben wir Für Dich die elf Ziele zusammengefasst. Für die vollständige Formulierung bitte hier die Unterschriftenliste herunterladen.

Ziel 1: Klimaneutralität bis 2030

Die Stadt Darmstadt soll bis zum Jahr 2030 in ihrem Stadtgebiet die Treibhausgasemissionen auf Netto-Null senken, bei einer jährlichen Reduktion um 9% der Emissionen, ausgehend von 2019.


Ziel 2:  Umgestaltung von Hauptverkehrsstraßen

Wir fordern eine Umwandlung von Parkplätzen an Hauptverkehrsstraßen zu baulich getrennten Geh- und Radwegen. Wenn diese schon in angemessener Form vorhanden sind, sollen die Parkplätze in Grün- oder in Radabstellanlagen umgebaut werden. 


Ziel 3: Parkraumbewirtschaftung und Fahrradabstellanlagen

Die Stadt Darmstadt setzt eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung um oder wandelt Parkflächen entsprechend der in Ziel 2 genannten Kriterien um.


Ziel 4: Umgestaltung Nebenstraßen

Die Stadt Darmstadt gestaltet jährlich 5 km Straße im Nebenstraßennetz so um, dass diese für den Radverkehr attraktiver werden.


Ziel 5: Förderung des ÖPNV und Klimaticket

Die Stadt Darmstadt veranlasst einen Ausbau der ÖPNV-Kapazität. Der Anteil des ÖPNV an in Darmstadt zurückgelegten Wegen soll bis 2030 auf 30 % gesteigert werden.

Für neu hinzugezogene Bürger*innen (Studierende ausgenommen) gibt es ab 2020 ein kostenloses, drei Monate gültiges “Klimaticket” für den öffentlichen Nahverkehr Südhessen. Bürger*innen, die bereits in Darmstadt wohnen, erhalten die gleiche Fahrkarte, sofern sie nachweislich einen auf sich angemeldeten PKW abmelden.


Ziel 6: Energetische Sanierungen

Der Heizwärmebedarf aller stadteigenen Gebäude (zum Beispiel Verwaltung, Schulen und Turnhallen) wird reduziert. Die Stadt Darmstadt fördert die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden in privater Hand. Die Quartierssanierung „Mollerstadt“ wird das Vorbild für das gesamte Stadtplanungsgebiet Darmstadt und sämtlichen zukünftigen Planungen. Die Bemühungen der Stadt, die Bürger*innen über Förderungsmöglichkeiten zu informieren, werden intensiviert. Ein Vorzeigeprojekt “Klimaneutrales, Soziales Wohnen” wird realisiert: Die Stadt Darmstadt fördert die energetische und sozialverträgliche Sanierung durch Reduzierung des Heizwärmebedarfes.


Ziel 7: Nachhaltige und ökologische Stadtplanung

Höchste Priorität der Stadtplanung ist eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. Bis 2023 werden für das gesamte Stadtplanungsgebiet Darmstadt Bebauungspläne, sowie Städtebauliche Verträge erstellt. Dabei werden folgende Kriterien festgeschrieben:  

  • Klimaneutrale und ggf. nachwachsende Baustoffe (zum Beispiel Holz oder Lehm) mit geeigneten Mitteln fördern und vorschreiben.  
  • Der Heizwärmebedarf darf bei Neubauten maximal 25 kWh/(m²a) betragen, um einen hohen Energieeffizienzstandard zu erreichen. Dabei werden bei Neubauten mit vier oder mehr Wohneinheiten mindestens 30% dieser Wohnungen als sozial-geförderter Wohnraum realisiert.   
  • Bis 2022 wird nach dem Vorbild Tübingens Photovoltaik oder Solarthermie bei allen Neubauten genutzt.    
  • Bei Bauanträgen von Bauvorhaben größer als 500m² BGF wird ein Energiekonzept sowie eine Lebenszyklusanalyse gefordert (Beispiel Freiburg).

Die Stadt Darmstadt analysiert den Leerstand in ihrem Stadtgebiet. Die Stadt reduziert die Anzahl der leerstehenden Objekte bis 2025 um 50%. Die Stadt lobt vermehrt Städtebau- und Hochbauwettbewerbe aus, bei denen die Vergabe von Grundstücken nicht nach Höchstpreis, sondern nach Eignung des Konzeptes erfolgt (Bsp. Wettbewerb Marienplatz).


Ziel 8: Stadtklima und Stadtbegrünung

Das Stadtklima Darmstadts wird durch folgende Forderungen positiv beeinflusst damit das Überhitzungsrisiko bei Höchsttemperaturen stark gesenkt wird:

  • Neubauten müssen mindestens eine 90%-ige Regenwasserrückhaltung durch Versickerungsflächen ermöglichen.
  • Dächer mit einer Neigung von unter 15° müssen zu 100% mindestens extensiv, wenn möglich intensiv begrünt werden.  
  • Mindestens 300m² neue Grünfläche pro Jahr in den versiegelten innerstädtischen Bereichen durch Förderung von öffentlichen sowie privaten Fassadenbegrünung.


Ziel 9: Erneuerbare Wärme

Ein Solarthermieprojekt wird als Wärmelieferant für das Darmstädter Fernwärmenetz realisiert. Der Anteil solarer Fernwärme wird bis 2024 auf mindestens 7% der Fernwärmeversorgung Darmstadts ausgebaut. Die Stadt Darmstadt erstellt einen Dekarbonisierungs- und Wärmeplan für alle Gebäude der Stadt. Es werden Anreize zur Abwärmenutzung geschaffen und die Implementierung von Maßnahmen zur Energieeffizienz in Betrieben entwickelt. 


Ziel 10: Städtisches Vorbild

Das Potenzial zur Erzeugung erneuerbarer Energien wird bei allen städtischen Gebäuden und den Gebäuden stadteigener Betriebe analysiert und bis 2030 vollumfänglich genutzt. (z.B. durch Ausbau von Solaranlagen oder Anlagen zur Abwärmenutzung). Die Stadt Darmstadt und deren Eigenbetriebe ziehen Investitionen aus dem Geschäftsfeld der Förderung der, Verarbeitung von und dem Vertrieb von fossilen Energieträgern zurück (Divestment).


Ziel 11: Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Die Stadt Darmstadt bezieht bis 2021 sämtlichen Strom aus 100% regenerativen Quellen. Die ENTEGA Energie GmbH reduziert den Anteil der Kohlekraft und sonstigen fossilen Energien im Gesamtstrommix der ENTEGA Energie GmbH bis 2022 auf 0%.